Feste wie Weihnachten oder Ostern werden in Deutschland und vielen europäischen Ländern groß gefeiert. Die größten Feiern in vielen anderen Ländern und Kulturkreisen haben jedoch überhaupt nichts mit Spekulatius und Osterhase zu tun. Wir stellen Ihnen die schönsten und größten Feste auf der ganzen Welt einmal genauer vor.
Wussten Sie zum Beispiel, dass man den in Deutschland bekannten Feiertag „Allerheiligen“ in Mexiko nicht in stiller Andacht, sondern mit einem bunten Fest feiert? Oder dass Halloween eigentlich gar nicht aus den USA stammt? smavel.com zeigt Ihnen die schönsten Feste und verrät, wann Sie wo am besten feiern können.
Día de los muertos
Der Día de los muertos (Tag der Toten) gehört zu den wichtigsten mexikanischen Feiertagen. In den Tagen vom 31. Oktober bis zum 2. November wird der Verstorbenen gedacht. Anders als in den meisten anderen Ländern wird der Tod in Mexiko allerdings nicht tabuisiert. Mit dem Día de los muertos ehren die Mexikaner ihre Toten und feiern ein buntes Volksfest, da sie glauben, dass die Verstorbenen an diesen Tagen auf die Erde zurückkehren. Zu den Feierlichkeiten werden die Straßen mit Blumen geschmückt und überall findet man bunte und teilweise skurrile Todessymbole – ob aus Schokolade oder Zucker. Allgegenwärtig ist auch die Skelett-Dame „La Catrina“. 2003 wurde der Tag der Toten von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.
Ausland: Andere Länder, andere Sitten
Chanukka
Chanukka ist ein jüdisches Fest, das acht Tage lang dauert und am 25. Tag im Monat Kislew (November/Dezember) beginnt. Gefeiert wird die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem 164 v. Chr. Zentrales Symbol ist der achtarmige Leuchter, bei dem an jedem Tag eine zusätzliche Kerze entzündet wird. Erinnert wird damit an die Chanukkia – einen Leuchter im Tempel, der niemals erlöschen sollte. Durch die Eroberung der Syrer gab es nur noch geweihtes Öl für einen Tag. Doch der Leuchter brannte durch ein Wunder acht Tage, also gerade lange genug, um neues Öl herzustellen. An Chanukka trifft man sich mit Familie und Freunden; die Kinder bekommen Geschenke und Süßigkeiten. Serviert werden meist traditionelle Speisen wie Latkes (Kartoffelpuffer).
Saint Patrick’s Day
St. Patrick war der erste christliche Missionar in Irland und wird von der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Zudem ist er Schutzpatron Irlands. An seinem Todestag, dem 17. März 461 oder 493, gedenken ihm die Iren und zunehmend auch immer mehr Nicht-Iren. Die vorherrschende Farbe ist dabei grün, wobei nicht nur die Kleidung der Feiernden, sondern unter anderem auch Bier und Flüsse grün eingefärbt werden und Sehenswürdigkeiten in grünes Licht eintauchen. Ebenfalls dazu gehört das „Shamrock“, das Kleeblatt, da es als ein Nationalsymbol Irlands gilt. Zum St. Patrick’s Day gibt es in vielen Teilen der Erde Paraden mit traditionellen Tanzgruppen und irischer Folk-Musik. Zudem tragen viele Feiernde einen grünen Hut und erinnern damit an den Naturgeist „Leprechaun“ aus der irischen Mythologie.
Midsommar
Midsommar zählt in Schweden zu den größten Festen des Jahres. Es wird an einem Samstag zwischen dem 20. und 26. Juni veranstaltet. Gefeiert wird die Sommersonnenwende, also der längste Tag und die kürzeste Nacht. Am Vortag wird ein geschmückter Baumstamm an einem großen Platz aufgestellt, um den man am Mittsommertag tanzt. Viele Schweden tragen dazu Trachten oder kleiden sich festlich mit Blumen im Haar. Traditionell isst man an Midsommar die ersten Kartoffeln des Jahres zusammen mit Hering, Sauerrahm, Knäckebrot und Käse; zum Nachtisch gibt es Erdbeeren mit Sahne. Auch Kräuterschnäpse und Trinklieder gehören zu dem bunten Fest. Mädchen, die am Abend sieben verschiedene Blumen unter das Kopfkissen legen, sollen in der Nacht zudem von ihrem zukünftigen Ehemann träumen …
Halloween
Halloween wird in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert. Ursprünglich stammt der Brauch aus Irland. Irische Einwanderer brachten ihn in die USA, woraufhin er sich ausbreitete. Am Halloween-Abend ziehen verkleidete Kinder von Haus zu Haus und verlangen mit „Süßes oder Saueres“ (Englisch „Trick or Treat“) Süßigkeiten, da sie sonst den Bewohnern Streiche spielen. Mit beleuchteten Kürbissen, in die man Fratzen schneidet, sollen die bösen Geister vertrieben werden. Die Häuser werden oft mit Fledermäusen, Skeletten, Spinnen und anderen gruseligen Dingen dekoriert.
Thanksgiving
Als das wichtigste Familienfest gilt in den USA und Kanada Thanksgiving. Während man das Erntedankfest in den USA am vierten Donnerstag im November feiert, wird das Fest in Kanada schon am zweiten Montag im Oktober begangen. An Thanksgiving feiert man oft mit der ganzen Familie zusammen und serviert traditionelle Gerichte wie gefüllten Truthahn, Süßkartoffeln und Kürbiskuchen. Vor dem Essen wird traditionell entweder ein Dankgebet gesprochen oder man sagt reihum, wofür man in diesem Jahr dankbar war. Das erste Thanksgiving in Nordamerika wurde vermutlich 1541 im heutigen Texas gefeiert.
Weihnachtsbräuche aus aller Welt
Zuckerfest
Das islamische „Fest des Fastenbrechens“ ist in der Türkei unter dem Namen „Zuckerfest“ (Şeker Bayramı) bekannt. Mit dem dreitägigen Fest endet der Fastenmonat Ramadan. Nach einem Besuch der Moschee besucht man Familie und Bekannte, beschenkt sich und macht auch Bedürftigen Geschenke. Gegessen werden meist süße Gerichte. Die Kleidung ist festlich und Frauen verzieren ihre Hände mit Henna. Da sich der Islam nach dem Mondkalender orientiert, ändert sich das Datum des Zuckerfestes von Jahr zu Jahr. 2013 fiel das Fest auf den 8. August.
Hanami
Hanami ist die japanische Tradition, das Erblühen der Kirschbäume zu feiern. Je nach Region blühen die Kirschblüten zwischen März und Mai. Zusammen mit dem Erblühen feiert man das Ende des Winters und freut sich über allmählich wärmere Temperaturen. In den etwa zehn Tagen picknicken viele Japaner mit Freunden, Bekannten oder der Familie unter den Bäumen, trinken Bier oder Sake (Reiswein). Abends werden die Bäume häufig beleuchtet, wodurch die weißen oder rosafarbenen Blüten einen Kontrast zur dunklen Nacht bilden. In Japan stehen Kirschblüten für Schönheit und Vergänglichkeit.