Reisen mit Hund – Vier Pfoten im Urlaub

Der Hund ist für viele Menschen ein fester Bestandteil des täglichen Familienlebens. Kein Wunder also, dass der geliebte Vierbeiner immer überall hin mit muss. Ferien und Urlaubsreisen sind da keine Ausnahme. Und das müssen sie auch nicht sein – wenn man weiß, worauf beim Reisen mit Hund zu achten ist. smavel.com verrät, wie der Urlaub für Hund und Herrchen ein voller Erfolg wird.

Das Wichtigste ist zunächst, sich darüber Klarheit zu verschaffen, ob der Hund reisetauglich ist. Dabei spielen Faktoren wie Alter, Gesundheit und Erziehung eine entscheidende Rolle. Ist der Hund noch sehr jung, vielleicht sogar ein Welpe, sollte dem Tier zuliebe auf eine Reise verzichtet werden. Dasselbe gilt für alte und kranke Tiere. Eine Reise mit langer Anfahrt im Auto, im Zug oder gar im Flugzeug kann für die Vierbeiner überaus anstrengend werden – daher sollte der Hund fit und gesund sein, wenn er mit in die Ferien fährt.

Klima und Einreisebestimmungen

Ihnen steht der Sinn nach Sonne und brütender Hitze? Wenn Ihr Hund einer Rasse mit sehr langem dickem Fell angehört, wird er an so einem Ort wenig Freude haben. Anders als Menschen können Hunde ihre Temperatur nicht gut regulieren. Hunde schwitzen anders als Menschen – ihre Körper laufen wesentlich schneller heiß. Länder wie Spanien, Thailand oder Griechenland im Hochsommer sind für das Tier eher Stress als Vergnügen.

Doch mit einem angenehm temperierten Reiseland ist es noch nicht getan. Es gelten in vielen Ländern strenge Einreisebestimmungen für Hunde. Die jeweiligen Bestimmungen Ihres Urlaubslandes finden Sie online auf der jeweiligen Länderseite des Auswärtigen Amtes beim Unterpunkt Reise- und Sicherheitshinweise.

Eine Bleibe für Hund und Herrchen

Nicht in jedem Hotel sind Hunde gern gesehene Gäste. Doch inzwischen haben sich viele Anbieter diesen Umstand zunutze gemacht und bieten Unterkünfte in Form von Hotels oder Ferienhäusern für Hundebesitzer und Hund an. Bei der Buchung sollte stets Rasse und Größe sowie die Anzahl der mitreisenden Hunde angegeben werden. Das Hundezubehör, also Fressnapf, Körbchen, Leine etc., sollte aber mitgeführt werden. Diese Utensilien werden in der Regel nicht von der Unterkunft gestellt.

Reisen mit dem Hund – aber bitte nach Vorschrift

Das Reiseziel samt Unterkunft steht fest? Dann sollten Sie sich an die Reiseplanung machen. Egal ob Sie gemeinsam mit Ihrem Vierbeiner mit dem Auto, dem Flugzeug oder mit dem Zug fahren – in allen Transportmitteln gelten strikte Regeln, wie das Tier mitgeführt werden darf.

Im Auto sind Hundetransportboxen, Autogurte oder Transportkäfig die geeignete Lösung. Absperrgitter gelten als ungenügend. Wichtig, vor allem bei längeren Fahrten, sind immer genügend Pausen zum Gassi gehen und trinken. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass das Tier genügend Kühlung erhält. Steht eine Transportbox im prallen Sonnenlicht auf der Rückbank, kann schon eine kurze Autoreise zur Tortur werden.

Auch Flugreisen können Hunde antreten, jedoch muss vor Reiseantritt geklärt werden, ob und zu welchen Bedingungen das Tier in das jeweilige Land eingeführt werden darf. Meistens ist für kleine Hunde die Mitreise in der Kabine, gesichert durch einen flugzeuggeeigneten Transportbehälter oder eine Transporttasche, gestattet. Hier ist jedoch auf die Richtlinien hinsichtlich Größe und Gewicht des Behälters zu achten. Große Hunde dürfen ebenfalls im Transportbehälter vorgeschriebener Größe mitfliegen – sie müssen jedoch mit einem Platz im Gepäckraum vorlieb nehmen. Manche Fluggesellschaften bieten Extraräume für ihre vierbeinigen Passagiere an. Details finden Sie in den Bestimmungen der einzelnen Fluggesellschaften.

Im Zug dürfen kleine Hunde, in der Regel bis zur Größe einer Hauskatze, unentgeltlich in ihrem Transportbehälter bzw. ihrer Transporttasche mitgeführt werden. Größere Hunde müssen in der Bahn an die Leine und einen Maulkorb tragen. Für sie muss ein Zugticket gekauft werden, wobei die Kosten auf internationalen Reisen dem Kinderfahrpreis der 2. Klasse entsprechen.

Für alle Reisevarianten gilt jedoch: Vor der Fahrt muss der Hund an seinen Transportbehälter gewöhnt werden. Auch das Autofahren sollte im Voraus geprobt werden. Zudem ist es ratsam, übermäßig lange Fahrten oder Flüge von mehr als 8 Stunden zu vermeiden. Eine so lange Zeit im Transportbehälter steckt kein Hund ohne weiteres weg.

Check: Hund gesund?

Spätestens, wenn der Urlaub gebucht ist, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, ob Ihr Hund die Einreisebestimmungen Ihres Urlaubslandes erfüllt. Eventuell müssen vor Ferienbeginn noch Impfungen aufgefrischt oder Gesundheitschecks durchgeführt werden. Dieser Gesundheits-Checkup sollte möglichst schon einige Wochen vor der Reise erfolgen. Es ist durchaus sinnvoll, vorsorglich noch eine Wurmkur und eine Parasitenprophylaxe bei Ihrem Hund vorzunehmen. Wer unsicher ist, zieht an dieser Stelle einen Tierarzt zurate, welche Untersuchungen und Impfungen unter Umständen nötig oder sinnvoll sein könnten.

EU-Heimtierausweis ist Pflicht

Alle durchgeführten Maßnahmen müssen im EU-Heimtierausweis dokumentiert werden. Dieser ist seit 2004 bei Reisen in EU-Länder für Hunde, Katzen und Frettchen sowie weitere Heimtiere vorgeschrieben. Der Ausweis wird vom Tierarzt ausgestellt. Verpflichtend sind eine gültige Tollwut-Impfung sowie die Kennzeichnung der Tiere. Der Ausweis muss Ihrem Haustier zweifelsfrei zuzuordnen sein. Hierfür wird ein Mikrochip unter die Haut gepflanzt. Die früher geläufigen Tätowierungen werden nur noch eine gewisse Übergangszeit lang anerkannt, nach dem 3. Juli 2011 verlieren sie ihre Gültigkeit. Danach ist der Mikrochip Pflicht. Für Reisen nach Irland, Großbritannien und Schweden gelten für die nächsten fünf Jahre noch zusätzliche Regeln, der EU-Heimtierausweis reicht hier nicht aus.

Reiseapotheke – auch für Waldi

Eine gut ausgerüstete Reiseapotheke gehört in jedes Urlaubsgepäck – aber auch für die kleinen und größeren Gebrechen des geliebten Vierbeiners sollten einige Utensilien Platz in der Reiseapotheke finden. Eine Zeckenzange, ein Mittel gegen Ungeziefer (beispielsweise ein Ungezieferhalsband), Augen- und Ohrensalbe sowie Ohrenreiniger sollten in jedem Fall eingepackt werden.

Versicherungen: Auf den Hund gekommen

Eine Hundehalterhaftpflicht ist nicht nur beim Urlaub mit dem Hund für jeden Hundehalter eine sinnvolle Investition. Sie kommt für Schäden auf, die durch das Tier entstanden sind, denn die Kosten können hoch sein, wenn der geliebte Vierbeiner beispielsweise einen Verkehrsunfall verursacht. Selbst wenn man bereits über eine Hundehalterhaftpflicht verfügt, sollte man sich früh genug bei einem Versicherungsfachmann erkundigen, ob diese auch im Ausland gültig ist. Manche Hundebesitzer haben auch eine Krankenversicherung für Ihren Hund abgeschlossen – ob dies nötig und sinnvoll ist, müssen Herrchen und Frauchen jedoch selbst entscheiden.

Ferien mit Hund? Kein Problem!

Wie Sie sehen, verursacht ein Urlaub mit Hund kaum Schwierigkeiten. Wichtig ist vor allem, sich im Vorfeld über Einreisebedingungen ins Urlaubsland zu informieren und darauf zu achten, dass das Tier gesund und ausreichend geimpft ist. Ein gültiger, aktueller EU-Heimtierausweis ist dabei schon quasi die halbe Miete. Eine Hundehalterhaftpflichtversicherung, die auch im Ausland greift, ist ebenfalls überaus sinnvoll. Zudem gilt es ein Reiseziel auszuwählen, an dem alle Mitreisenden ihre Freude haben. Eine zu lange Anreise im stickig-heißen Pkw sollte dem Tier zuliebe vermieden werden. Sind alle diese Punkte erfüllt, steht dem erholsamen Urlaub mit Kind, Hund und Kegel nichts mehr im Wege.

Kategorie: Reisen mit Hund