Hotels in Europa lassen Krisenjahr hinter sich

Europas Tourismus- und Hotelleriebranche hat ein hartes Jahr hinter sich. Angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise, steigender Arbeitslosenzahlen und der um sich greifenden Schweinegrippe verzichteten Verbraucher auf Reisen und blieben zu Hause. Eine aktuelle Studie prognostiziert jedoch nun langsame Erholung.

Dies zeigt die Deloitte-Studie „HospitalityVision European Performance Review 2009 – Uphill Struggle„, auf Grundlage der Branchenstatistik STR Global. Anfang 2009 brachen die Ausgaben europäischer Hotelgäste um bis zu 31,3 Prozent ein. Der Ertrag pro Zimmer europäischer Hotels fiel, getrieben von Rückgängen bei Belegungszahlen und Preisen, um 16,8 Prozent. In fast allen Städten Europas sanken die Besuchs- und Übernachtungszahlen, Fluglinien und Reisedienstleister verzeichneten Buchungsrückgänge.

Aussicht auf Besserung

Doch das neue Jahr verspricht laut Studie Aussicht auf Besserung: Die Wirtschaft beginnt sich zu erholen, seit Kurzem steigt das Verbrauchervertrauen wieder und die Buchungs- und Umsatzrückgänge flachen ersten Berichten zufolge wieder ab.

Europa uneinheitlich

Die Krise hat Europas Hotels unterschiedlich hart getroffen. Besonders starke Einbußen mussten die Länder Osteuropas hinnehmen; in Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Russland und der Slowakei gab es zum Teil Einbrüche um über 30 Prozent. In der Eurozone schnitt Irland mit minus 22,5 Prozent am schlechtesten ab, gefolgt von Spanien mit etwas mehr als minus 20 Prozent -West- und Mitteleuropa kamen etwas besser davon. In Frankreich lag der Rückgang bei 13,5 Prozent, in Deutschland um 12,5 und in Großbritannien sogar nur um 10 – viele Engländer machten Urlaub zu Hause und stützten den heimischen Hotelmarkt ein wenig.

Nur zwei Städte mit Zuwachs

Fast alle europäischen Städte litten darunter, dass sich Verbraucher kaum noch Kurzreisen in Europas Metropolen leisten wollten. Nur zwei Reiseziele konnten wachsende Belegungszahlen melden – in Glasgow und in Edinburgh stieg die Hotelauslastung um 0,7 Prozent. Alle anderen Städte verzeichneten Rückgänge, den kräftigsten musste Düsseldorf hinnehmen. Auch Top-Destinationen wie London, Venedig oder Paris verloren, letztere erreichte mit 74 Prozent immerhin noch die höchste Hotelauslastung im Städtevergleich (Hamburg belegt Rang zwei mit 71,2 Prozent).

Deutscher Markt durchwachsen

Deutsche Hoteliers mussten Einbußen hinnehmen, denn in Deutschland blieb die Nachfrage über die drei ersten Quartale schwach: Der Ertrag pro Zimmer sank um 12 Prozent auf durchschnittlich 47 Euro und mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 79 Euro gehören diese Werte zu den europaweit niedrigsten. Grund hierfür ist nicht nur allein der Nachfragerückgang, sondern auch die Angebotsentwicklung, da in zahlreichen deutschen Städten in den letzten Jahren neue Hotels entstanden, was den Kapazitätsüberhang verstärkte.

Doch es gibt nicht nur schlechte Nachrichten: Hamburg, Berlin, Frankfurt und Köln verzeichneten verhältnismäßig geringe Auslastungsrückgänge, von diesen gehören die Hanse- und die Bundeshauptstadt mit 71,7 bzw. 67,6 Prozent zu den Führenden des europaweiten Auslastungsvergleichs.

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