Kapstadt
Johannesburg
Pretoria
Südafrika

Südafrika ist der südlichste Staat des afrikanischen Kontinents. Die Bevölkerung des geschichtsträchtigen Landes setzt sich aus vielen verschieden Volksstämmen zusammen. Neben den elf anerkannten Amtssprachen werden zahlreiche Dialekte gesprochen. Die Distanzen im Land sind groß, denn das Kap der Guten Hoffnung im Süden ist von der nördlichen Grenze fast 2000 Kilometer weit entfernt. Durch seine abwechslungsreiche Naturlandschaft mit Bergen, Wüsten und Küstengebieten ist Südafrika eines der beliebtesten Reiseländer des schwarzen Kontinents. Der beliebte Wein aus der Provinz Kapstadt wird in alle Welt exportiert.
Zahlen und Fakten Südafrika |
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Kontinent Afrika Hauptstadt Pretoria Staatsform Präsidialrepublik Einwohner 47,85 Mio BIP pro Kopf/Jahr 5.384 $ Landesfläche 1.219.912 km² Zeitzone GMT +2 Sprache(n)* Englisch, Afrikaans, Ndebele, Setswana Währung(en) Rand Internetpräsenz |
* Nordsotho, Südsotho, Swati, Tsonga, Venda, Xhosa, Zulu
Sehenswürdigkeiten / Highlights
Die Städte Johannesburg, Kapstadt und Durban bieten vielfältige kulturelle Highlights und zahlreiche Angebote für Sightseeing- und Shopping-Touren. Eine Fahrt entlang der Gardenroute führt auch durch die Hafenstadt Port Elizabeth, die britischen Charme versprüht. Der 20 000 km² große Krüger Nationalpark ist die Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten sowie Ausgrabungsort bedeutender archäologischer Stätten. Der 1082 Meter hohe Tafelberg bietet bei Wanderungen und Radtouren oder beim Paragliding imposante Ausblicke über die Bucht und über Kapstadt. In Boulders Beach ist Schwimmen in der Nähe hunderter zahmer Pinguine möglich.
Allgemeine Informationen | |
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Zollbestimmungen | Link Zollbestimmungen für Südafrika |
Landesvorwahl | +27 |
Strom und Steckdosen | 230V, 50 Hz, Stecker Typ 4 |
Mietwagen | Mindestalter in der Regel 21-25 Jahre, je nach Fahrzeugklasse Ausnahmen möglich. |
Öffnungszeiten Banken | Montag bis Freitag 9.00-15.30 Uhr, samstags 9.00-11.00 Uhr |
Benötigte Dokumente
Reisepass
Reisepass mit einer Gültigkeit von mindestens dreißig Tagen über die Ausreise aus der Republik Südafrika hinaus und mindestens zwei freien Seiten für Sichtvermerke Unterlagen, die den Zweck und Dauer des Aufenthalts bestätigen Nachweis über ein gültiges Rückflugticket oder Zahlung einer Barhinterlegung (oder beides), die nach der endgültigen Ausreise des ausländischen Staatsbürgers oder nach der Ausstellung einer Daueraufenthaltsgenehmigung für den ausländischen Staatsbürger zurückgezahlt wird.
Klima Südafrika
Klimazonen: Trocken-heißes Klima (z. B. Wüste, Savanne), Mittelmeerklima, SeeklimaTemperatur min.: Ø 11.9 Grad Celsius im Juli (Kapstadt) Temperatur max.: Ø 20,4 Grad Celsius im Februar (Kapstadt) Niederschlag max.: 94 mm im Juni (Kapstadt)
Gliederung
Neun Provinzen mit insgesamt 52 Distrikten
Bevölkerung
80 % Afrikaner, 10 % Europäer, 10 % Farbige und Asiaten
Religionen
75 % Christen verschiedener Konfessionen, 18 % andere Religionen, 7 % konfessionslos
Beliebteste Aktivitäten
Abenteuer-Touren, Safari, Sport- und Freizeit, Wein- und kulinarisches Reisen
Essen und Trinken
BBQ, aber nicht unbedingt fleischlastig; Straußensteak; Mais- und Hirsebrei (bei ärmeren Schichten)
Nationale Feiertage
01. Januar: Neujahr (New Year’s Day)
21. März: Tag der Menschenrechte (Human Rights Day); Jahrestag des Massakers von Sharpeville 1960
März oder April: Karfreitag und Ostermontag (Good Friday und Family Day)
27. April: Freiheitstag (Freedom Day); Jahrestag der ersten demokratischen Wahlen 1994
01. Mai: Tag der Arbeit (Workers’ Day)
16. Juni: Tag der Jugend (Youth Day); Jahrestag des Beginns der Rassenunruhen in Soweto 1976 (früherer Name: Soweto-Tag)
09. August: Tag der Frauen (National Women’s Day); Jahrestag der Frauen-Demonstration gegen das Pass-Gesetz 1956
24. September: Tag des Erbes (Heritage Day)
16. Dezember: Versöhnungstag (Day of Reconciliation); Jahrestag der Schlacht am Blood River 1838 zwischen Buren und Zulu.
25./26. Dezember: Weihnachten (Christmas Day und Boxing Day)
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Südafrika befindet sich im Wandel. Nach dem Ende der Apartheid, der Unterdrückung der afrikanischen Mehrheit durch die europäischen Siedler und Eroberer, 1990 wird es wohl noch einige Generationen dauern, bis die Südafrikaner eine homogene Gesellschaft bilden und herkunftsunabhängig ein flächendeckendes hohes Bildungsniveau erreicht ist. Die Geschicke des Landes als wichtige Station auf dem Seeweg nach Indien wurden mehrere hundert Jahre lang von Europäern, insbesondere Niederländern und Briten, bestimmt. Auch die Entdeckung großer Gold- und Diamantenvorkommen Mitte des neunzehnten Jahrhunderts lockte viele Europäer nach Südafrika.
Afrikanische Völker, Europäer und die Nachfahren der Sklaven der Europäer, welche oftmals aus Indien, Indonesien, Malaysia und Madagaskar stammten, leben heute offiziell gleichberechtigt zusammen. Der Reichtum ist jedoch immer noch sehr ungleich verteilt, wenige Europäer besitzen den Großteil des Vermögens. Anwesen reicher Leute sind meist von Mauern umgeben und bewacht. In der Politik haben heute afrikanischstämmige Südafrikaner das Sagen. Da Afrikaner lange Zeit von Bildung und somit sozialen Aufstiegschancen abgeschlossen waren, begünstigt die Politik diese nun teils im Gegenzug. So sind die Leistungsanforderungen an Universitäten für europäischstämmige Südafrikaner in vielen Fällen höher als für Studenten mit afrikanischen Wurzeln.
Die Republik Südafrika hat eine Küstenlinie von über 2.500 km, welche im Westen den Atlantischen und im Osten den Indischen Ozean vom Festland trennt. Im Osten durchziehen die Drakensberge, deren höchste über 3400 Meter hoch sind, das Land. Weite Teile des Landesinnern werden vom Plateau ´Highveld´ eingenommen. Die Wüste Kalahari bedeckt den Nordwesten sowie große Teile der Nachbarländer Namibia und Botswana. Im Südosten treffen sich der Atlantische und der Indische Ozean am sturmumtobten Kap der guten Hoffnung. Kapstadt ist eine der beliebtesten Reisedestinationen des Landes. Innerhalb des Staatsgebiets liegen die Enklaven Lesotho und Swaziland. Das Königreich Lesotho ist komplett von Südafrika umschlossen, Swaziland liegt im Südosten an der Grenze zu Mozambique.
Nicht jedes Viertel kann man als Europäer unbesorgt betreten: Die so genannten Townships, in denen auf engem Raum sehr viele afrikanischstämmige Menschen leben, sollte man nach Einbruch der Dunkelheit unbedingt meiden. Reiseveranstalter bieten jedoch tagsüber Ausflüge dorthin an, die als ungefährlich zu bezeichnen sind. Viele Bewohner freuen sich über die Touristen, weil sie ihnen handgefertigte Produkte wie Teppiche verkaufen können. Begegnungen mit traditionell arbeitenden Medizinmännern können auf solchen Touren ebenfalls stattfinden. Tragischerweise sind mindestens zwanzig Prozent der südafrikanischen Bevölkerung an Aids erkrankt, fast ausschließlich handelt es sich dabei um arme Bewohner der Townships.
Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln kann es in manchen Gegenden zu Raubüberfällen mit Körperverletzung kommen. Grundsätzlich sollte man also lieber per Mietwagen unterwegs sein. Als besonders gefährliches Pflaster gilt Johannesburgh. Dort erwartet des Nachts niemand, dass man an einer roten Ampel stehenbleibt. Denn diese Gelgenheiten nutzen Banditen gerne zum 'Carjacking', das heißt sie bedrohen den Fahrer mit Schußwaffen, zwingen ihn zum Aussteigen und fahren selbst weiter. Beachtet man jedoch die Vorsichtsmaßnahmen und bewegt sich in sicheren Bahnen, so kann man die Schönheit und Vielfalt des beliebten Reiselands aber beruhigt geniessen.
Sehr günstige Wechselkurse sorgen dafür, dass Südafrika für Europäer ein preiswertes Reiseland ist.
Kapstadt
Der einen Kilometer hohe Tafelberg ist das Wahrzeichen von Kapstadt. Rund 200 Wege führen hinauf, die von einer bis zu neun Stunden dauern. Die Gegend eignet sich hervorragend zum Hiken (Wandern). Es ist sicherer, in einer Gruppe unterwegs zu sein.
Im Stadtgebiet und drum herum gibt es viele ausgesprochen schöne Strände, auf denen man sogar Seelöwen begegnen kann. Bunte Häuser kennzeichnen die muslimisch und indisch dominierten Stadtviertel. Kapstadt hat eine nette Restaurant- und Kneipenkultur, im Viertel Waterfront trifft man viele andere Reisende. Auch die Hafengegend, Museen wie die Ausstellung zur Apartheid und der botanische Garten sind einen Besuch wert. In der Umgebung gibt es sehr gute Weinanbaugebiete, in denen man Weintouren buchen kann. In der Nähe liegt auch die Universitätssadt Stellenbosch.
Die Region Kapstadt weist (außer im Winter) sehr angenehmes Klima auf: es ist warm, aber nie zu heiß und ständig weht eine erfrischende Brise von der See. Die Halbinsel bei Kapstadt wird gerne besucht, da sie landschaftlich reizvoll ist. Aufgrund der Stürme ist ein Ausflug dorthin aber nicht unbedingt ungefährlich. Nördlich von Kapstadt liegt die beliebte menschenleere Wandergegend Cederberg.
Beliebtes Ausflugsziel ist auch Robben Island im Atlantik, wo Nelson Mandela, Symbolfigur der Überwindung der Apartheid, den Großteil seiner 25jährigen Haftstrafe verbrachte. Die Fahrt mit der Fähre dauert eine halbe Stunde.
Kap der Guten Hoffnung
Hier, wo Indischer und Atlantischer Ozean mit der Spitze des afrikanischen Kontinents zusammentreffen, toben oft starke Stürme. Daher auch der Bezug zur Hoffnung: Als der Seeweg über Südafrika die einzige Verbindung nach Südostasien war, mussten die Schiffe das hohe Untergangsrisiko am Kap wohl oder übel in Kauf nehmen. Am Kap lebende Paviane sollte man weder füttern noch Nahrungsmittel auspacken, wenn sie in der Nähe sind. Die in Gruppen lebenden Tiere werden schnell agressiv und ihre Bisse sind sehr schmerzhaft.
Garden Route von Kapstadt nach Port Elizabeth
Die Küste entlang Richtung Osten gibt es einige weitere bei Reisenden beliebte Städte. Dazu zählt die britisch geprägte Hafenstadt Port Elizabeth, in deren Nähe sich ein sehenswerter Elefantenpark befindet. Durban gilt als Paradies für Surfer.
Natur
In Südafrika existiert eine ganz besondere Vegetation, viele der hier wachsenden Pflanzen gibt es ansonsten nirgends auf der Welt. Große Wüstengebiete und die Drakensberge trennen die Pflanzenwelt Mittelafrikas größtenteils vom Süden. Die sogenannte Capensis ist eins der sechs Florenreiche auf der Erde, in denen noch Pflanzen aus Erdzeitaltern existieren, in denen die heutigen Erdteile im Superkontinent Gondwana verbunden waren. Neben der Capensis sind die Drakensberge, Wüsten, Savannen und Strände die natürlichen Highlights. Größere Waldgebiete gibt es nur im Osten.
Krüger Nationalpark
Der Krüger Nationalpark ist der größte und bekannteste der südafrikanischen Nationalparks. Hier kann man die Savannentiere noch in freier Wildbahn beobachten. Hierzu kann man mit Mietwagen tagsüber auf eigene Faust losziehen, Hüttensiedlungen zur Übernachtung gibt es innerhalb und ausserhalb des Parkgeländes. Auf einer Nachttour mit Guide kann man auch die nachtaktiven Tiere erleben. Besonders spannend ist eine Tagwanderung abseits der Wege in Begleitung zweier mit Gewehren bewaffneter Guides.
Lesotho und Swaziland
In den Enklaven kann man ursprüngliche afrikanische Lebensart kennen lernen. Die Menschen sind arm und in der Regel sehr nett. Die Atmosphäre ist entspannter als in Südafrika mit seinen gesellschaftlichen Konflikten. Urtümliche Natur, Wildparks und die günstigen Preise machen die Königreiche für Reisende zusätzlich interessant.
Historie und Wirtschaft
Geschichte
Jan van Riebeeck gründete 1652 im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie am Kap der Guten Hoffnung eine Versorgungsstation. Nachfolgende niederländische Siedler, unter dem Namen Buren bekannt, ließen sich zunächst in der westlichen Kapregion nieder. 1770 erreichten sie die Siedlungsgrenze der Bantu, was zu Kriegen mit dem Volk der Xhosa führte. 1797 besetzten Truppen des Königreichs Großbritannien die Region um das Kap der Guten Hoffnung. Im Frieden von Amiens wurde vereinbart, dass die Briten das Territorium 1802 an die Niederlande zurückgeben mussten. 1806 eroberten sie es aber erneut und errichteten dauerhaft eine britische Kronkolonie. Die Grenzkriege mit den Xhosa vergrößerten das Land bis zum Ostufer des Fish River. Die neue Kronkolonie wurde stark befestigt und von Europäern besiedelt. Die Abschaffung der Sklaverei im britischen Empire entzog vielen Buren die Existenzgrundlage. Um sich dem Einflussbereich des britischen Rechts zu entziehen wichen sie als so genannte Voortrekker ins Hinterland aus. Im Großen Treck von 1835-1841 wanderten rund 14.000 Buren in die Gebiete nördlich des Oranje-Flusses aus.
Diamantenfunde im Jahr 1867 und Goldfunde im Jahr 1886 führten zu großem wirtschaftlichem Wachstum und verstärkter Einwanderung von Europäern, wodurch die Benachteiligung und Ausbeutung der ursprünglichen Bevölkerung zunahm. Die Buren, die mittlerweile unabhängig in ihren Mitte des 18. Jahrhunderts gegründeten Buren-Republiken Südafrikanische Republik und Oranje-Freistaat siedelten, wehrten sich während des sogenannten ersten Burenkriegs (1880–1881) gegen die britischen Expansionsbestrebungen, welche unter anderem auf reiche Goldvorkommen am Witwatersrand abzielten. Obwohl die Buren zahlenmäßig weit unterlegen waren, leisteten sie erfolgreich Widerstand, da sie sich strategisch besser an die örtlichen Gegebenheiten anpassten. Im zweiten Burenkrieg 1899–1902 siegten aber die Briten. Der Frieden von Vereeniging gliederte die beiden Burenrepubliken in das Britische Empire ein, erkannte Afrikaans aber als Amtssprache an.
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die politische Macht bei der europäischen Minderheit unter der politischen Führung der National Party. Das Regime trennte das alltägliche Leben streng nach den verschiedenen Hautfarben der ohnehin weitgehend unter sich bleibenden Volksgruppen. Diese so genannte Apartheid führte zu wirtschaftlichen Sanktionen und dem Rückzug vieler Unternehmen aus Südafrika. Zudem wuchs der Unmut der unterdrückten Bevölkerungsschichten, 1976 starben 176 schwarze Schüler und Studenten bei einer Demonstration.
Nach vielen Streiks, Protestmärschen, Sabotageakten und auch Terrorangriffen verschiedener Anti-Apartheid-Bewegungen hob die Regierung das Verbot des ANC (Afrikanischer Nationalkongress) und anderer politischer Organisationen auf und entließ Nelson Mandela, einen äußerst populären Kämpfer für die Rechte der unterdrückten Mehrheit, nach 27 Jahren aus der Gefangenschaft. Die ersten für alle Bewohner freien Wahlen fanden im April 1994 statt. Diese konnte der ANC mit überwältigender Mehrheit für sich entscheiden und führt seither als Regierungspartei die Geschicke des Landes. Nelson Mandela wurde zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt und erhielt zusammen mit dem letzten Präsidenten der National Party, Frederik Willem de Klerk, den Friedensnobelpreis für die Beiträge zur Beendigung der Apartheid.
Wirtschaft
Das Land ist sehr reich an Bodenschätzen, besonders die großen Vorkommen an Gold, Diamanten, Kohle, Platin, Chrom, Eisenerz und Palladium im Witwatersrand stärken die wirtschaftliche Situation. 2002 betrug der Anteil Südafrikas an der weltweiten Goldproduktion 15 %. Südafrika hat von der erhöhten Rohstoffnachfrage der aufstrebenden Schwellenländer wie Indien und China profitiert. Seit den 1970er Jahren hat sich Südafrika zu einem wohlhabenden Industriestaat unter stabiler Führung entwickelt und wird daher von der EU und der UNO der so genannten Ersten Welt zugerechnet, obgleich die ländlichen Gebiete in den ehemaligen Homelands eher den Lebensstandard eines Entwicklungslands aufweisen. Südafrika hat die stärkste Volkswirtschaft im südlichen Afrika und bildet seit 1910 zusammen mit Swasiland, Namibia, Lesotho und Botswana die Südafrikanische Zollunion (SACU). Es verfügt über ein weit entwickeltes Finanz- und Rechtssystem und eine im allgemeinen gut ausgebaute Infrastruktur im Kommunikations-, Energie- und Transportwesen.
Ein aktuelles Problem der südafrikanischen Wirtschaft ist fehlendes Wissen im Verwaltungsbereich. Öffentliche Stellen wurden in vielen Fällen an verdiente Widerstandskämpfer vergeben, auch wenn diese über keine verwaltungstechnischen Kenntnisse verfügten. Diese Praxis haben südafrikanische Medien oftmals als Nepotismus bezeichnet. Um die wirtschaftlichen Ungleichgewichte in der Bevölkerung zu beenden, versucht die Regierung Mbeki, Stellen in der Verwaltung und großen Industriekonzernen vermehrt mit afrikanischen Bewerbern zu besetzen. Kritiker halten dagegen, dass die Leistung nicht mehr entscheidend sei und dringend benötigte Fachkräfte wie Ingenieure auswanderten. Trotz der geschilderten Probleme hat sich Südafrika in den letzten Jahren wirtschaftlich positiv entwickelt.
In Kohlekraftwerken wird 90 % der Energie gewonnen. Für den restlichen Bedarf setzt Südafrika auf Atomenergie. Aus Zeiten der Apartheid stammt eine umfangreiche Rüstungsindustrie mit circa 700 Unternehmen, fast alle Rüstungsgüter werden im eigenen Land hergestellt.
Das Bruttosozialprodukt wird zu 64 % durch den Dienstleistungssektor und zu 32 % durch die Industrie erwirtschaftet. Obwohl nur vier Prozet des südafrikanischen Bruttosozialprodukts aus der Landwirtschaft stammen, ist das Land drittgrößter Exporteur von Agrarprodukten. Südafrika ist weltweit der größte Förderer von Platin, Gold, Chrom und Diamanten. Wichtige Industriezweige sind Metallverarbeitung, Eisen- und Stahlproduktion und Nahrungsmittelproduktion (Getreide, Zuckerrohr, Obst und Gemüse, Fleisch, Wein). Das südafrikanische Bruttosozialprodukt ist mit 115 Milliarden Euro das höchste in Afrika.
Südafrika weist Klimazonen von extremer Wüste in der Kalahari an der Grenze zu Namibia bis zu subtropischem Klima im Südosten und an der Grenze zu Mosambik auf. Im allgemeinen ist das Klima durch die Lage am südlichen Wendekreis überwiegend trocken und sonnig.
Niederschläge nehmen von Südosten nach Nordwesten ab, während die Temperaturen zunehmen. Auch aufgrund von Faktoren wie Meeresströmungen und Höhenlagen variiert das Klima zwischen den verschiedenen Teilen des Landes. An der Westküste ist es durch den Benguelastrom aus der Antarktis kühler und trockener als an der Ostküste, wo der Agulhasstrom aus dem Indischen Ozean für ein eher feuchtes und warmes Klima sorgt. Im Boland, der Region um Kapstadt, herrscht im Winter kühles Klima mit Nieselregen, während es im Sommer warm bis heiß und trocken ist. Am Westkap weht eine ständige, frische Brise, die Sommer sind warm und selbst die Winter mild.
Die Südküste ist durch ein gemäßigtes Klima charakterisiert. Es überwiegt eine Trockenvegetation mit ausgedehnten Savannengebieten, die im Westen in die Kalahariwüste und im Südwesten in die Karoo übergehen. In diesen Wüsten kann es zu extrem hohen Temperaturen kommen.
In den Küstengebieten KwaZulu-Natals, unter anderem in Durban (5 m) und entlang der Ostküste, ist die Luftfeuchtigkeit hoch. Meist weht jedoch ein kühlender Wind von der See. Die Temperaturen liegen ganzjährig etwa zwischen 25 und 35 °C. Im niederschlagsreichen Osten und Südosten gibt es die einzigen geschlossenen Waldbestände des Landes.
Im Winter kann in den Drakensbergen, auf dem Highveld und in Johannesburg (1753 m) und Umgebung Schnee fallen und es nachts sehr kalt werden.
Durch die Lage auf der Südhalbkugel sind die Jahreszeiten den europäischen entgegengesetzt.
Da viele unterschiedliche Kulturen in Südafrika zusammentreffen und die Spuren der langen Spaltung der Gesellschaft durch die Apartheid noch nicht umfassend überwunden sind, kann man hier keine einheitliche Antwort finden. Auch weil afrikanischstämmige Südafrikaner während der Apartheid weder Zugang zum Bildungssystem noch Geld hatten, sind viele Afrikaner heute noch traditionellen Vorstellungen verhaftet. Aids beispielsweise wird auch von Präsident Mbeki als Strafe Gottes bezeichnet, gegen die wissenschaftliche Forschung nichts ausrichten kann.
In den Metropolen ist der Lebensstil von westeuropäischem Denken dominiert. Besonders in den Townships prallen Tradition und Moderne aufeinander und vermischen sich auf unterschiedlichste Weise. Nach Ende der Apartheid begann man damit, die Townships mit Strom und Wasser zu versorgen. In den Enklaven und auf dem Land leben die Menschen in der Regel noch so ähnlich wie ihre Vorfahren. Hauptsächlich hier pflegen die dunkelhäutigen Südafrikaner ihre Riten und Tänze sowie traditionell südafrikanische Musik. Hier leben auch die zahlreichen originären Sprachen des Landes weiter, welche aufgrund ihrer Verwendung von im Kehlkopf erzeugten Klicklauten internationale Aufmerksamkeit gefunden haben.
In den ärmeren Bevölkerungsschichten sind Breigerichte auf Mais- und Hirsebasis sehr verbreitet, während die materiell besser gestellten Südafrikaner am liebsten ein ausgiebiges Barbecue veranstalten. Dabei muss nicht unbedingt Fleisch auf den Grill, obwohl Straußensteaks und andere Fleischgerichte äußerst gerne verzehrt werden.
Kontaktadressen
☍ Südafrikanische Botschaft in Berlin
☍ Deutsche Botschaft in Pretoria
Weitere Informationen unter unseren hilfreichen Links:
☍ Mail&Guardian online
☍ TheTimes
☍ Staatliche Eisenbahnlinie Transnet
☍ Greyhound Busse
☍ Ferienhäuser Südafrika
☍ Youth Hostels
☍ WM 2010 - FIFA.com
☍ Jazz Festival Kapstadt
☍ 360 Grad-Blick auf Kapstadt
☍ Offizielle Seite der Nationalparkverwaltung