Mit immer neuen Highlights und Attraktionen locken die deutschen Städte in- und ausländische Touristen und nutzen den Trend zu Kurz- und Städtereisen. Eine Investition, die sich auszahlt: Im vergangenen Jahr verzeichnete die Tourismusbranche mit 351,4 Millionen Übernachtungen ein Rekordjahr. Der Löwenanteil der Übernachtungen (298,3 Millionen) entfiel auf inländische Gäste, der Anteil der ausländischen Gäste entsprach rund 15 Prozent.
Die Top Ten der Zielorte sind Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Köln, Dresden, Düsseldorf, Stuttgart, Nürnberg und Leipzig.
Übernachtungszahlen sogar besser als im WM-Jahr
Einige Städte positionieren sich als Wirtschaftsstandort mit erstklassiger Infrastruktur, modernsten Verkehrsanbindungen und hoher Wirtschaftskraft, andere bauen ihr kulturelles Potenzial aus. „Die anhaltend gute wirtschaftliche Lage wirkt sich begünstigend auf die Tourismuswirtschaft aus. Überdies hat das Land auch international durch die Weltmeisterschaft erheblich an Image gewonnen“, erklärt Benjamin Ploppa, Manager bei Deloitte, dem Beratungsunternehmen, das die aktuelle Studie vorstellte. Ein Vorteil, der dem Standort laut Deutscher Zentrale für Tourismus auch in den nächsten Jahren zugute kommen wird. So sind im ersten Halbjahr 2007 die Übernachtungszahlen sogar um vier Prozent gegenüber dem WM-Halbjahr angestiegen.
Freizeit-Angebote und Messen machen Deutschland attraktiv
Unabhängig von dem Mega-Event haben sich deutsche Städte seit Jahren mit interessanten Kultur-, Event-, Freizeit- und Shopping-Angeboten für Kurzreisen und Städtetrips gerüstet. Besuchermagnete sind historische Sehenswürdigkeiten, Events und Entertainment, Neu- und Wiedereröffnungen kultureller Einrichtungen oder der Ausbau von Häfen und Flughäfen. Insbesondere auf ausländische Gäste wirkt sich die Kombination Wirtschaftsstandort mit Messeangebot positiv aus. Deutschland ist Weltmarktführer im Messewesen und das Tagungs- und Kongressland in Europa.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die gute Infrastruktur. Bis zum Jahr 2015 erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus deshalb einen weiteren Anstieg von 17 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste. Dennoch hat Deutschland noch Entwicklungspotenzial: Während die Bundesbürger 60 Milliarden Euro für Auslandsreisen ausgeben, nimmt Deutschland nur 26,1 Milliarden Euro durch ausländische Gäste ein.
Günstige Hotelübernachtungen im Vergleich zum Ausland
Der Anteil ausländischer Gäste nimmt jedoch kontinuierlich zu. Betrug er 2002 noch rund 20 Prozent, stieg er im vergangenen Jahr infolge der WM auf 22,4 Prozent. Ausländische Gäste verbringen durchschnittlich zwei Tage in einem Hotel, inländische Gäste etwas mehr. Während man in Deutschland durchschnittlich 85 Euro für ein Hotelzimmer ausgibt, zahlt man in Spanien 90 Euro, in Belgien 99 Euro, in England 127 Euro und in Italien 157 Euro. Entsprechend gering fallen somit die Zimmererlöse aus. Quelle: Deloitte Deutschland