Die irische Low-Cost-Airline stellt auf ein neues Buchungssystem um, Kunden können von diesem Freitag spätabends bis Montagabend europaweit weder online buchen noch online einchecken. Schlecht auch für Ryanair, denn Tickets werden fast ausschließlich online verkauft.
Die Website des Unternehmens soll ein neues Buchungssystem erhalten heißt es. Doch warum dafür die komplette Homepage für drei Tage abgeschaltet werden muss wundert auch Experten. Ein IT-Fachmann aus der Tourismus-Branche, der ungenannt bleiben möchte, erklärte auf Anfrage von smavel.com: “Normalerweise startet man ein solches System parallel und legt dann irgendwann den Hebel um. Warum Ryanair dafür auf seiner Internetseite die Online-Ticketbuchung abschalten muss ist mir völlig unverständlich.”
Verluste für irische Fluglinie
Das Schließen des Buchungsportals wird auf jeden Fall teuer für Ryanair. Rechnet man den Jahresumsatz auf die drei Tage herunter, in denen nicht gebucht werden kann, ergäbe dies laut der "Financial Times Deutschland" rund 20 Millionen Euro Verlust. Doch Ryanair-Chef Michael O’Leary habe die Überarbeitung der Homepage in die buchungsärmste Zeit gelegt, um die Einbußen in Grenzen zu halten.
Konkurrenz trotzdem amüsiert
Wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen. “Hat die irische Airline wegen Reichtums geschlossen oder gar Betriebsferien?” fragt Mitbewerber Germanwings mit einem Seitenhieb und bietet gleichzeitig ‘100.000 Solidaritätsflüge als Luftbrücke zu Null Euro (exklusive Steuern, Gebühren und Entgelte)’ an.
Steckt mehr dahinter?
Andernorts wird hinter dem Buchungs-Blackout mehr vermutet: Die britische Handelsaufsichtsbehörde hatte dem Billigflieger und 12 weiteren Fluggesellschaften eine Frist bis Ende Januar gesetzt, um irreführende Preisangaben auf der Internetseite zu entfernen. Ryanair habe Gebühren und Steuern erst nachträglich zum zuerst beworbenen Preis hinzugerechnet . Nachdem das Unternehmen die Frist hatte verstreichen lassen sollen die entsprechenden Änderungen per Gerichtsbeschluss durchgesetzt werden, heißt es in Presseberichten. Dem könnten die Iren nun zuvor kommen.
