Florida: Nix wie weg

Ab nach Florida. Oft als Amerikas größtes Seniorenheim verspottet, bietet der Sonnenstaat ein Nachtleben der Extraklasse. Auch wer ein bisschen Ruhe und Kultur sucht, kommt nicht zu kurz.

Florida zeigt sich bei der Ankunft von seiner schmusig-warmen Seite: 25 Grad erlauben sogar Badeausflüge im Atlantik. Gut geeignet sind die Florida Keys – eine Inselkette vor der Küste. Etwa 70 Kilometer südwestlich von Miami liegt ein weiterer Naturschatz des Bundesstaates: Die Everglades, schier unendliche Sumpflandschaften. Im Frühjahr sind Touren hierhin weitaus angenehmer als im Hochsommer: Die Moskitoschwärme werden kleiner. Ohne hektische Armbewegungen können Besucher dann Alligatoren, Pelikane und Flamingos beobachten.

Für Miami selbst gehört eine Menge Zeit ins Reisegepäck: Die einstmals winzige Siedlung entlang einer Eisenbahnroute in den Süden entwickelte sich schon in den 20-er Jahren zu einem beliebten Ferienort. Mit den Kubanern zog Ende der 50-er karibische Lebensfreude in Miami ein. Es folgten Hunderttausende Immigranten aus Puerto Rico, Zentral- und Südamerika. Spanisch wird in Miami fast überall gesprochen. Viele Schilder – auch offizielle – sind zweisprachig. Das Latino-Viertel wird auch „Little Havanna“ genannt und bildet einen hervorragenden Ausgangspunkt für durchtanzte Nächte.

Ausgefallene Bars und Nachtclubs haben in Miami Hochkonjunktur: Ein Muss: Club Deep auf der Washington Avenue. Unter der gläsernen Tanzfläche befindet sich ein riesiges Aquarium. Um die Ecke liegt der Club Zanzibar – die Heimat von Salsa und Merengue. Neben Latino-Sounds bietet die Freiluft-Tanzbar dienstags aufstrebenden Poeten ein Podium. Ebenfalls auf der Washington Avenue liegt Miamis größte Diskothek: Das Level. Sechs große Bars, eine riesige Tanzfläche und zahlreiche kleinere Räume haben für jeden Musikgeschmack etwas zu bieten. Nachteil: Die Menschenschlangen vor dem Eingang haben Rekordlänge und die Türsteher sind mehr als kritisch.

Die Großstadt Miami ist ein Schmelztiegel der verschiedensten Kulturen, wo Sie erwarten können, Spanisch, Französisch, Kreolisch, Portugiesisch, Jiddisch und Italienisch zu hören. In Little Havana, dem kubanischen Viertel von Miami, können sich die Urlauber bei einer Tasse cafe con leche ausruhen, im South Beach-Viertel, liebevoll und kurz SoBe genannt, an Gebäuden im Art-deco-Stil vorbeibummeln, Attraktionen wie das Miami Seaquarium oder das palastähnliche Vizcaya Museum und der Miami Metrozoo besuchen oder auch vom „Cruise Capital of the World“ aus mit einem Kreuzschiff auf See zu stechen.

Südlich von Miami schlummern die Florida Keys im schimmernden Wasser des Meeres, in denen die verschiedenartigsten Ökosysteme zu Hause sind. Sie machen diese Inselchen weltweit einmalig. Zu den bekanntesten der Keys gehören Key Largo, Islamorada, Marathon, die Lower Keys und Key West. Key Largo und Looe Key werden besonders von Tauchern und Schnorchlern geschätzt. Islamorada und Marathon hingegen sind das Paradies der Angler.

Viele lassen es sich nicht nehmen, ihre Reise mit einem Abstecher nach Key West zu krönen. In diesem südlichsten Zipfel der Vereinigten Staaten begegnet man einer faszinierenden Mischung aus Geschichte, Exzentrizität und einer üppigen Prise Inselcharme. Hier kann man die Häuser berühmter Schriftsteller besuchen, einen Nachmittag in Straßencafés verbringen und sich an den kauzig-verrückten Persönlichkeiten, die es hierher zieht, erfreuen.

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