Schweden: Endlose Wälder

Im Süden Schwedens liegt die Region Småland. Eine wilde, natürliche Gegend, in der mächtige Gletscher unzählige Gruben und Furchen hinterlassen haben. Hier beginnen die endlosen Waldgebiete Nordeuropas – Natur pur.

Vielleicht ist das der Grund, warum die Schriftstellerin Astrid Lindgren ihre berühmtesten Figuren in Småland leben ließ. Lausbub Michel aus Lönneberga war hier ebenso zu Hause wie die starke Pippi Langstrumpf. Wohin sonst als in die freie Natur hätten die beiden mit ihrem unbändigen Wesen gepasst? Aber auch große Kinder werden sich in Småland geborgen fühlen. Ein reichhaltiges Outdoor-Angebot lässt das Herz eines jeden Naturfreundes höher schlagen. Über 5.000 Seen nennt Småland sein eigen. Der See Åsnen mit seinen zahlreichen Inseln ist wie geschaffen für eine Erkundung per Kanu. Getnö Gård, die größte der Inseln, ist zugleich Naturschutzgebiet. Der See selbst gilt als Eldorado der Sportangler – angeblich beißen Hecht, Barsch und Co. hier besonders gut.

In der Region Skåne ist Ausdauer gefragt. Rund 900 Kilometer Wanderwege und etwa 800 Kilometer Radwege wollen bezwungen werden. Als Belohnung winken unvergessliche Landschaften: Goldgelbe Rapsfelder, schattige Buchenwälder und sanfte Hügel. Zwischendurch taucht immer wieder eines dieser hübschen Holzhäuser auf, die für Schweden so typisch sind.

Absolute Stille und reine, klare Luft. Unbändige Stromschnellen und tosende Wasserfälle. Weitläufige Moore und geheimnisvolle Täler. All das macht Schwedens Norden so aufregend. Paradebeispiel ist die Gebirgswelt von Härjedalen. Hier fällt es leicht, den Alltag zu vergessen und in die Wildnis einzutauchen. Mit ein wenig Glück beobachtet man Vielfraße, Luchse oder Bären, die in anderen Teilen Europas schon längst ausgestorben sind. Manch einer wird sich erst an die Einsamkeit gewöhnen müssen. Ein Wanderer kann in Härjedalen tagelang unterwegs sein, ohne irgend jemandem zu begegnen – auf einen Quadratkilometer kommt gerade mal ein Einwohner.

Schwedens Norden ist voller reißender Flüsse. Schon die Namen verraten dem Rafting-Fan, welches Wildwasser ihm zusagt: Endet ein Flussname auf -älven, hat er es besonders in sich. Selbst erfahrene Rafter sollten sich hier keinesfalls überschätzen und sich vorher über die Schwierigkeiten einer Strecke informieren. Es ist keine Schande, ein wenig kürzer zu treten.

Die zauberhafte Gegend auf eigene Faust zu erkunden ist in Schweden kein Problem. Jeder hat freien Zugang zur Natur – dank des Allemansrätten, des schwedischen Rechts zum Gemeingebrauch der Natur. Freies Trekking, Rad fahren und Zelten ist also im Grunde kein Problem, so lange bestimmte Verhaltensregeln eingehalten werden. Dann kann jeder Schwedens wilde Seite genießen.

Kategorie: Länder