Pripyat, Ukraine

Um sich zu gruseln, müssen es keineswegs immer Geister und Gespenster sein. Auch ganz weltliche Katastrophen können einem kalte Schauer über den Rücken jagen – ganz ohne übersinnliche Vorkommnisse. Das Reaktorunglück von Tschernobyl ist sicher eine dieser Tragödien. So hat der Unfall 1986 nicht nur viele Leben gekostet, sondern er schuf auch wenige Kilometer von Tschernobyl eine richtige Geisterstadt. In Pripyat, nahe der weißrussischen Grenze, lebten rund 50.000 Menschen – viele davon Arbeiter im Kernkraftwerk.

Als es zum Super-GAU kam, wurde die gesamte Stadt innerhalb weniger Tage evakuiert. Geisterstädte entwickeln sich sonst nach und nach zu solchen. Dass eine Siedlung innerhalb so kurzer Stadt komplett ausgestorben ist, ist sehr selten. Aus diesem Grund kann man in Pripyat auch heute noch wie in einem Museum Szenen und Eindrücke aus der alten sowjetischen Zeit erleben. Das berühmte "Wahrzeichen" der Stadt ist das Riesenrad, das zu einem Rummelplatz gehörte, der am 1. Mai 1986, eröffnet werden sollte. Lebt hier noch jemand? Allerdings. Zwar suchen keine Gespenster die Geisterstadt Pripyat heim, doch es gibt hier durchaus illegal Zugezogene sowie Armeeangehörige und Wissenschaftler, die das Gebiet bewachen und studieren. Besichtigungen sind auf den dekontaminierten Hauptstraßen im Rahmen von Führungen möglich. Zudem ist die Stadt Schauplatz des Computerspiels "S.T.A.L.K.E.R. – Call of Pripyat " – ein überaus makaberer "Spaß".

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Foto: pripyat.com

Kategorie: Mystische Orte