Vergnügungsparks sind Orte der guten Laune, der Freude, des Spaßes für die ganze Familie – doch so mancher Besucher hat sich dort auch in all dem bunten Treiben gegruselt. Lebensgroße Plastikfiguren, gigantische, Angst einflößende Fahrgeschäfte – es liegt alles im Auge des Betrachters, oder nicht? Nicht grundlos sind Rummelplätze gerne Schauplatz von Horrorfilmen. Einen solchen könnte man zweifellos auch sehr gut im Vergnügungspark Katoli World in Taiwan drehen.
Doch bisher hat sich das niemand getraut. Zu Recht, denn der Park ist seit Jahren eine Art Geisterstadt: 1999 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,7 Taiwan und forderte 2.400 Opfer. Wie durch ein Wunder gab es im Freizeitpark Katoli kein einziges Opfer, obwohl er zum Zeitpunkt des Bebens geöffnet gewesen sein muss. Nichtsdestotrotz wurden große Teile der Anlage zerstört und der Park wurde stillgelegt. Spuken soll es hier nicht, aber gruselig und gespenstisch ist es dennoch. Ein seltsames Gefühl von vollkommener Abgeschiedenheit, Verlassenheit, ja Einsamkeit ist es, dass viele der Menschen, die den Park nach seiner Schließung besucht haben, empfunden haben wollen. Besichtigen kann man das Gelände offiziell nicht, doch viele Interessierte zwängen sich durch die Gitterabsperrungen, um den Geisterpark live zu erleben. Der oscarprämierte Anime-Film "Spirited Away" spielt übrigens in einem ähnlich toten Vergnügungspark.
